Veranstaltung

13. Mai 2024, 19:30

Es könnte so einfach sein

mit Prof. Florian Nagler, Architekt BDA, München

Das Planen und Bauen wird zunehmend von Komplexität und Widersprüchen bestimmt. In Zeiten von Ressourcenknappheit und Wohnungsnot werden unsere Planungsaufgaben mit steigenden quantitativen, qualitativen und juristischen Vorgaben sowie vermeintlichen technischen Innovationen überfrachtet.

Gebäude werden mehr und mehr zu mühevoll maskierten technischen Gebilden. Während sich im Rohbau meist noch eine gewisse konstruktive Sinnhaftigkeit versteckt, so verliert sich diese durch den Ausbau zunehmend. Eine fortschreitende Negation der bestehenden Wechselwirkung von Gestalt, Material und Konstruktionsweise resultiert in der Dominanz von verblendenden Oberflächen, bar jeder tieferen architektonischen Aussage und Bedeutung. Die energiesparende Technologisierung läuft Gefahr, mehr Problem als Lösung zu sein, sobald ein Übermaß an Technik die Lebensdauer der Gebäude limitiert und deren Nutzung, Funktion und Gestalt zu sehr beeinflusst.

In Forschung, Lehre und Praxis formiert sich eine Gegenbewegung, die die Nachhaltigkeitsdebatte mit der Rückkehr zum traditionellen und vor allem einfachen Bauen verknüpft. Solche Bauweisen, beispielsweise in Holz, Stampflehm und Leichtlehm bieten hohe Potenziale bezüglich Kreislauffähigkeit und Emissionseinsparungen. In sie eingeschrieben ist wertvolles, gewachsenes Bauwissen, und sie besitzen nicht zuletzt aufgrund ihrer Handwerklichkeit, ihrer materialgerechten Konstruktions- und Fügungslogik eine besondere Qualität und Dauerhaftigkeit. Ihre Gestalt berichtet von den Herstellungsprozessen und macht diese somit erleb- und begreifbar.

Zukunftsrelevant ist das Spannungsfeld zwischen der Rückbesinnung auf das einfache Handwerk und der Industrialisierung solcher Bauweisen, um sie „massentauglich“ zu machen.

In diesem Montagsgespräch „Es könnte so einfach sein“ richten wir den Fokus auf Protagonisten und Werke, die sich den Potenzialen von einfachen, traditionellen Konstruktionsweisen und Materialien annehmen, um diese in eine Architektur des angemessenen und menschlichen Maßes zu übersetzen.

Begrüßung und Einführung 

  • Lars Otte, Architekt BDA
  • Erich Frank Pössl, Architekt, Vorstand BDA Köln

Vortrag:  

Einfach (Um-)bauen – Prof. Florian Nagler, Architekt BDA, München 

Diskussion:

  • Judith Kusch, Architektin BDA im Gespräch mit Florian Nagler und dem Publikum

 

Foto- und Filmaufnahmen
Bitte beachten Sie: Mit Ihrer Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich einverstanden, dass Bild- und Filmaufnahmen Ihrer Person erstellt und vom BDA Köln in einer Dokumentation über die Veranstaltung, für die eigene Berichterstattung über die Veranstaltung sowie im Internet verwendet und veröffentlicht werden. Darüber hinaus werden die Aufnahmen Medienvertretern auf Anfrage zur Verfügung gestellt. 

Ort

Domforum
Domkloster 3
50667 Köln
https://www.bda-koeln.de
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