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Geschenk – Wiederbelebung und Transformation des Ebertplatzes in Köln

15. Juni 2021

Den bundesweiten, in diesem Jahr dezentral ausgerichteten Veranstaltungstag des Bund Deutscher Architektinnen und Architekten, kurz BDA, am Samstag, den 12. Juni 2021, nahm der BDA Köln zum Anlass, auf dem Ebertplatz im Herzen der Stadt Köln eine temporäre Installation zu errichten, als GESCHENK UND DANKESCHÖN an die Stadt Köln.

Veith Landwehr
Veith Landwehr
©Veith Landwehr

Der Rat der Stadt hatte im März 2021 mit seinem überraschenden Votum dem Verfahren zur Neugestaltung des Ebertplatzes noch im letzten Moment eine günstige Wende gegeben.

Das ursprünglich von Politik und Verwaltung anvisierte Vorgehen sah die Beauftragung lediglich eines Büros vor, welches im Rahmen eines VgV-Verfahrens ausgewählt werden sollte, um zwei verschiedene Planungsvarianten zu entwickeln: Abriss mit oberirdischer Neuplanung und die Umplanung mit Erhalt des Bestands.

Dank des intensiven Engagements vieler verschiedener Akteur*innen,  auch des Bund Deutscher Architekten Köln, konnte bei Politik und Verwaltung der Stadt Köln ein Perspektivwechsel und damit ein Schritt in Richtung einer gewinnbringenden Verfahrenskultur bewirkt werden. Mit einem vorgeschalteten, ergebnisoffenen und zweiphasigen Architekturwettbewerb wird nun der Transformationsprozess des Platzes begleitet. Damit besteht jetzt die große Chance, den Ebertplatz unter Beteiligung der Bürgerschaft mit innovativen, in die Zukunft orientierten und nachhaltigen Qualitäten auszustatten und so den Knotenpunkt Ebertplatz zum Wohle seiner Nutzer*innen in das städtische Gefüge wieder zu integrieren.

Grafik BDA Köln
Grafik BDA Köln

Der Ende des 19. Jahrhunderts entstandene, gärtnerisch gestaltete innerstädtische Platz hatte durch Kriegszerstörungen und U-Bahnbau diverse Veränderungen erfahren. Mitte der 70er-Jahre wurde der heutige Ebertplatz als Verkehrsverteiler und Knotenpunkt verschiedener Verkehrsströme entsprechend dem Konzept der autogerechten Stadt mit einer abgesenkten Platzebene im Stil des „Béton Brut“ neu gestaltet. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte wandelte sich der Platz jedoch aufgrund mangelnder Instandhaltung mehr und mehr zum Brennpunkt geprägt von Vernachlässigung und kriminellem Handeln. Infolgedessen wird seit 2018 die Phase einer sogenannten Zwischennutzung verfolgt, die auf vielfältige Art bereits heute mögliche Nutzungsperspektiven und das Potential des Ortes aufzeigt.

Veith Landwehr
Veith Landwehr
©Veith Landwehr

Eine luftige Rauminstallation aus ca. 70 roten Ballons mit knapp sechs Meter Höhe setzte an diesem Samstagnachmittag ein Zeichen des Dankes, als Inspiration, dass das geplante und komplexe Wettbewerbsverfahren von einer Leichtigkeit und hoher Innovationskraft geprägt sein sollte. Die farbenfrohe Installation steht für die gelungene Umsetzung der Verfahrenskultur und der festen Überzeugung, damit dem größten Platz an den Kölner Ringen zu neuer innerstädtischer Blüte verhelfen zu können.

Der BDA Köln freut sich über den von der Stadt Köln eingeschlagenen Verfahrensweg und unterstreicht mit dieser symbolhaften  „Bonbon“ – Installation die enorme Wichtigkeit angemessener Verfahrensweisen zur Planung herausragender Bauaufgaben, die im besonderen öffentlichen Interesse stehen.