Das Kinderhaus „Arche Noah“ liegt in innerörtlicher Gemengelage mit disperser umgebender Bebauung. Von außen zeigt es sich mit vertikaler Holzverschalung der
höhengestaffelten Gebäude und in gleicher Weise eingezäunten Gartenhöfen als einheitlich gestaltetes Ensemble. Ein auf Kinder bezogener Maßstab ist sofort spürbar. Das Kinderhaus behauptet sich so wie selbstverständlich in seiner Umgebung. Die funktionale Organisation bietet den Kindern vielfältige räumliche Erfahrungen und eine übersichtliche Orientierung im Gebäude. Die Flure sind als Straßenräume aufgefasst, so ist die Außenwelt immer präsent. Innenhöfe, die im Sommer in den Betrieb des Hauses einbezogen werden können, schaffen gute Belichtungsverhältnisse in der Tiefe der Anlage und bieten als Leerräume kontemplative Qualitäten in einem Kinderleben auch eine wichtige Erfahrung. Die Gruppenräume sind in Teilbereiche unterschiedlicher Raumhöhen, Freiraumbezüge, Nischen und Ecken gegliedert, Spielgalerien verschaffen Überblicke und Helligkeit, aber
auch Rückzugsmöglichkeiten. Über shedartige Oberlichtbänder erhalten einzelne Gruppenräume zusätzliches überraschendes Licht am Morgen oder Nachmittag. Der Verlauf des Tages zeichnet sich
am Gebäude ab. Der Freiraumbezug in einen anregend gestalteten Kindergarten hinaus ist von überall gegeben. Die Arche Noah als zentrales Spielgerät schafft Identifikation auf kindgemäße Weise. Das Kinderhaus zeigt beispielhaft, wie ein Kinderhaus als interessanter und anregender Kosmos gestaltet werden kann.